Zukunft des Bezahlens

Frau zahlt beim Einkaufen mit dem Handy

Quelle: iStock.com/VioletaStoimenova | Gestaltung: DMKZWO

Per Smartphone, mit Karte oder bar – Verbraucher:innen können sich heute oft aussuchen, wie sie bezahlen wollen. Der digitale Euro eröffnet Chancen, den Zahlungsverkehr zu verbessern. Gleichzeitig setzt die Digitalisierung das Bargeld als Zahlungsmittel unter Druck, während es für viele Menschen wichtig bleibt, bar bezahlen zu können. Der vzbv fordert, dass Verbraucher:innen im Alltag flexibel entscheiden können, wie sie bezahlen wollen – ob bar oder digital.

Bargeld bleibt den Menschen als Zahlungsmittel wichtig

Bargeld bietet Verbraucher:innen Privatsphäre beim Bezahlen und ist inklusiv, weil keine technischen Voraussetzungen notwendig sind, um es zu nutzen. Außerdem ist es ein zuverlässiges Zahlungsmittel, zum Beispiel bei Stromausfällen. Wenn Verbraucher:innen Bargeld abheben oder bar zahlen wollen, stoßen sie allerdings zunehmend auf Hürden – etwa weil Bankfilialen schließen, Geldautomaten abgebaut werden oder einige Geschäfte kein Bargeld akzeptieren. Gleichzeitig verlangen einige Anbieter wiederum Gebühren für digitale Transaktionen. Es ist davon auszugehen, dass diese Kosten über die Preise im Handel von Verbraucher:innen bezahlt werden. Bargeld muss angenommen werden. Das hat der Europäische Gerichtshof 2021 entschieden. Diese Pflicht muss nun genauer ausgestaltet werden. Richtungsweisende Vorschläge dafür hat die EU-Kommission im Sommer 2023 vorgelegt. Die Deutsche Bundesbank hat ein Nationales Bargeldforum eingeführt, das im Februar 2024 gestartet ist und sich mit der Akzeptanz und dem Zugang zum Bargeld beschäftigen wird. Hierfür sollen konkrete Vorschläge erarbeitet werden. Der vzbv vertritt die Verbraucher:innen im Forum.

Infografik mit dem Titel "Keine Barzahlung möglich". Eine internetrepräsentative Onlinebefragung im Auftrag des vzbv im November 2023 zeigt, dass gut jede:r Vierte (27 Prozent) im vergangenen halben Jahr mindestens einmal nicht bar zahlen konnte.
Chancen des digitalen Euros nutzen

Wenn Verbraucher:innen mit der Karte oder digital bezahlen wollen, sind sie immer wieder davon abhängig, was die Händler ihnen vorgeben. Der digitale Euro könnte für mehr Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen sorgen. Die EU-Kommission hat im Sommer 2023 einen Vorschlag zur Einführung des digitalen Euros vorgelegt. Der vzbv hat das begrüßt, fordert jedoch mehr Datenschutz, Aufsicht und Teilhabe von Verbraucher:innen. Der digitale Euro muss allgemein akzeptiert, kostengünstig, sicher sowie benutzerfreundlich sein und bestmögliche Anonymität beim Bezahlen bieten. Dann wird er für Verbraucher:innen zu einer guten digitalen Zahlungsmöglichkeit. Ein digitaler Euro soll eine öffentliche und risikofreie Alternative zu privaten digitalen Zahlungsmitteln bieten, die von kommerziellen Anbietern aus dem nicht-europäischen Raum dominiert werden. Es gibt bislang keine digitale Zahlungslösung, die europaweit einsetzbar, kostengünstig und so gestaltet ist, dass sie die Teilhabe für alle Verbraucher:innen sicherstellt. Zudem haben die geopolitischen Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass es gerade für Verbraucher:innen riskant ist, bei kritischen Infrastrukturen zu abhängig von nicht-europäischen Anbietern zu sein.

  • Zum Thema „Cash, digitaler Euro & Co – Wie wollen wir eigentlich bezahlen?“ diskutierte vzbv-Vorständin Ramona Pop auf der Digitalkonferenz re:publica am 5. Juni 2023 in Berlin. | Mehr erfahren
  • Die Zukunft des Zahlungsverkehrs war Thema auf dem Panel des Deutschen Verbrauchertags am 27. November 2023. | Mehr erfahren