Die wichtigsten Erfolge 2024

Unter Beteiligung des vzbv und der Verbraucherzentralen ist eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe (AG) zur Stärkung der Verbraucherbildung gestartet.

109 Materialien wurden für den Materialkompass von unabhängigen Gutachter:innen geprüft und Lehrkräften zur Verfügung gestellt.

103 Schulen hat der vzbv 2024 für ihr Engagement in der Verbraucherbildung ausgezeichnet – so viele wie nie zuvor.
Verbraucherschulen 2024: Mehr als 45.000 Schüler:innen profitieren von Angeboten
Fake News, unseriöse Finanztipps auf Social Media oder Greenwashing: Fallstricke lauern im Alltag junger Menschen überall. Mit der Auszeichnung Verbraucherschule würdigt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Schulen, die Schüler:innen engagiert auf den Konsumalltag vorbereiten. 2024 hat der vzbv 103 Schulen ausgezeichnet, deren Angebote mehr als 45.000 Schüler:innen erreichen. Bundesverbraucherschutzministerin und Schirmherrin der Auszeichnung Steffi Lemke überreichte die Preise am 3. Juni 2024 in Berlin. Die Preisträger werden Teil eines Netzwerks aus 540 Schulen. 2024 nahmen 976 Pädagog:innen an 11 digitalen Lehrkräftefortbildungen teil – ein deutlicher Anstieg an Teilnehmenden im Vergleich zu den Vorjahren.
Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule langfristig sichern
Bis 2023 wurde das Angebot Verbraucherschule durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Seit Projektende ist die Finanzierung unklar. Deshalb hat der vzbv im Juni 2024 die Aktion #RettetDieVerbraucherschule gestartet, die von Lehrkräften und Politiker:innen unterstützt wurde. Mit Erfolg: Das Angebot kann befristet für eine neue Auszeichnungsrunde weitergeführt werden. Nach wie vor fehlt jedoch die Zusage für eine dauerhafte Finanzierung. Der vzbv macht sich weiterhin dafür stark.
Finanzbildung von Anfang an: Aber unabhängig!
Bildung zu Finanzthemen muss unabhängig sein, damit kommerzielle Anbieter nicht unter dem Deckmantel der Finanzbildung Werbung betreiben oder einseitig informieren. Es braucht verbindliche Qualitätsstandards, anhand derer Bildungsangebote bewertet werden können. Dafür hat sich der vzbv 2024 bei der Erarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie unter Federführung des Bundesministeriums der Finanzen eingesetzt und wird es auch gegenüber der neuen Bundesregierung tun.
Bund-Länder-AG: Chance, Kinder und Jugendliche fit für den Alltag zu machen
Bildungspolitik ist in Deutschland Ländersache. Deshalb ist die Kultusministerkonferenz (KMK) eine wichtige Adresse, um schulische Verbraucherbildung zu stärken. 2023 hat die Verbraucherschutzministerkonferenz beschlossen, Verbraucherbildung zu stärken, und dafür eine Bund-Länder-AG gestartet. Diese hat 2024 Impulse formuliert, um die KMK-Empfehlung „Verbraucherbildung an Schulen“ aus dem Jahr 2013 weiterzuentwickeln. Der vzbv und die Verbraucherzentralen haben ihre jahrelange Expertise in die AG eingebracht. 2025 soll die Überarbeitung der KMK-Empfehlung abgeschlossen werden.
Daran arbeitet der vzbv
- Finanzierung des Netzwerks und der Auszeichnung Verbraucherschule dauerhaft sichern und im vzbv verankern
- Schulen durch Netzwerkangebote wie Online-Fortbildungen, Austauschformate und qualitätsgeprüfte Unterrichtsmaterialien stärken
- Neue Bewerbungsrunde für die Auszeichnung als Verbraucherschule starten
- Weiterentwickelte KMK-Empfehlung umsetzen, um Schulen bei der Verbraucherbildung zu unterstützen
- Unabhängige Finanzbildung sicherstellen

Monatlicher Newsletter mit Unterrichtsmaterialien, Fortbildungen und Bildungsprojekten für die Verbraucherbildung in der Schule
Projekt „Verbraucherchecker“
Für junge Menschen sind ihre Peers – also Freund:innen, Familie, Mitschüler:innen – enge Bezugspersonen. Deshalb setzt das Bildungsprogramm „Verbraucherchecker“ auf das Peer-to-Peer-Prinzip: Junge Menschen werden dazu ausgebildet, Kenntnisse für den Verbraucheralltag in ihr soziales Umfeld weiterzutragen. In angeleiteten Workshops eignen sie sich dafür Wissen zu Verbraucherschutzthemen und motivierenden Methoden an. Die Workshops sind kostenfrei und finden bundesweit statt.
Interesse an Workshops hat Erwartungen übertroffen
2024 wurden bundesweit 707 Jugendliche an 19 Schulen und außerschulischen Einrichtungen zu Finanztipps auf Social Media, Abzocke beim Gaming, Fake-Shops, Datenschutz und weiteren Themen fit gemacht. Von Klassenräumen über das Engagement-Festival der Sportjugend Berlin bis zur LCOY, der größten Klimakonferenz Europas für junge Menschen, wurden zum Beispiel Infografiken zu Produktsiegeln erstellt und in Rollenspielen über die Vor- und Nachteile personalisierter Werbung diskutiert.
Damit hat das Projekt die angestrebte Anzahl an Workshop-Teilnehmenden übertroffen. Möglich war das auch dank der 40 Trainer:innen, die 2024 für die Umsetzung der Workshops in den Startlöchern standen. Die Ausbildung dieser Trainer:innen fand sowohl digital als auch im Rahmen der Lehramtsausbildung an Universitäten statt. Bei verschiedenen Netzwerktreffen, in Präsenz und digitalen Terminen, konnten sich die Trainer:innen untereinander, mit Lehrkräften und mit anderen Bildungsprojekten austauschen. Wie ein Workshop aussieht und wie Schüler:innen darauf reagieren, zeigt ein im Oktober 2024 am Leibniz-Gymnasium in Potsdam gedrehtes Video. 2025 steht die Begleitung individueller Peer-Projekte im Fokus. Dabei wählen Teilnehmende nach den Workshops ein Verbraucherthema, über das sie aufklären möchten, und entwickeln eine Methode, mit der sie ihre Kenntnisse kreativ weitergeben.
Das Bildungsprogramm „Verbraucherchecker“ wird bis zum 31. Dezember 2026 durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Zum Instagram-Kanal der „Verbraucherchecker“ (aktiv bis 31. März 2025; wird künftig Teil des vzbv-Instagram-Kanals)
vzbv-Jahresbericht 2024, Redaktionsschluss: März 2025