Bild zeigt ein Gebäude, über dessen Eingang ein Schild mit "Verbraucherzentrale" hängt

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Die Verbraucherzentralen 2023

Die Verbraucherzentralen der 16 Bundesländer sind mit rund 200 Beratungsstellen bundesweit zu erreichen. Verbraucher:innen erhalten hier aktuelle, verlässliche Informationen und unabhängige Beratung. Alle Verbraucherzentralen mit ihren etwa 2.000 Mitarbeiter:innen sind Mitglied im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Die erste Verbraucherzentrale wurde 1953 gegründet.

Was die Verbraucherzentralen tun

  • Bereitstellung von aktuellen, verlässlichen Informationen sowie unabhängige Beratung für Verbraucher:innen
  • Verfolgung von Rechtsverstößen (etwa aufgrund irreführender Werbung oder unzulässige Vertragsklauseln) durch Abmahnungen und Klagen
  • Vertretung von Verbraucherinteressen auf kommunaler und landespolitischer Ebene
  • Information von Medien und Öffentlichkeit über wichtige Verbraucherthemen
  • Durchführung verbraucherrelevanter Aktionen, Projekte und Ausstellungen
  • Zusammenarbeit mit Schulen und Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung

Highlights aus den Verbraucherzentralen 2023

Symbolbild: Bankkarte
Missstände bei der Postbank: BaFin-Beschwerde und Unterstützung

Chaos bei gepfändeten Konten: Postbank-Kund:innen kamen nicht mehr an ihr Geld und gerieten in existenzielle Not. Hunderte suchten Hilfe in den Beratungsstellen. Die Verbraucherzentrale NRW unterstützte mit Formulierungshilfen und reichte Beschwerde bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein. Trotz des daraufhin eingesetzten Sonderbeauftragten gab es auch Ende 2023 noch Rechtsverstöße. Die Verbraucherzentralen beobachten das Problem daher weiter.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale NRW

Symbolbild: Stromstecker
Weniger Stromsperren in Hessen

Mit dem kostenlosen Beratungsangebot „Hessen bekämpft Energiesperren“ hilft die Verbraucherzentrale Hessen seit 2020 Menschen, die mit Energieschulden und -sperren konfrontiert sind – und das mit Erfolg: Die Zahl der Stromsperren ist seit 2022 deutlich rückläufig. 840 Haushalte haben sich 2023 zu Stromsperren beraten lassen. Das Land Hessen hat dieses erfolgreiche Projekt verstetigt.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Hessen

Symbolbild: Bus
Mobile Beratung im ländlichen Sachsen

„Wir kommen Ihnen entgegen!“ heißt es seit Juni 2023 vom Erzgebirge bis nach Zittau. Denn dort berät die Verbraucherzentrale Sachsen nun zusätzlich in drei Beratungsbussen, die über 33 Kommunen ansteuern. Verbraucher:innen in ländlichen Regionen erhalten so leichter Hilfe und unabhängigen Rat im Alltag. Das Projekt wird 2024 auf Nordwestsachsen ausgeweitet.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Sachsen

Symbolbild: Wegweiser
Hilfe in finanzieller Not: Lots:innen informieren in Quartieren

Die Preissteigerungen im Zuge der Energiekrise haben viele Menschen vor Herausforderungen gestellt. Um ihnen im Alltag mit konkreten Tipps zu helfen, hat die Verbraucherzentrale Bremen die Informationskampagne „Orientierungshilfe in den Quartieren durch Lots:innen“ gestartet. 17 Lots:innen haben an zehn Standorten in Bremen über Hilfsmaßnahmen, wie Bürgergeld und Familienkassenleistungen, informiert.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Bremen

Symbolbild Online: Laptop
Hohe Nachfrage nach Online-Vorsorgeverfügungen

Mit „Selbstbestimmt – die Online-Vorsorgeverfügungen der Verbraucherzentralen“ können sich Verbraucher:innen kostenlos auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen erstellen. Seit dem Start der Legal-Tech-Anwendung im November 2021 wurden über 373.000 Dokumente erstellt.

Mehr erfahren bei Verbraucherzentrale.de

Symbolbild: Vertrag
Sparkassen in die Pflicht nehmen

Ob die Schließung von Zweigstellen, der Abbau von Bankautomaten, Massenkündigungen von Sparverträgen oder zu wenig gezahlte Zinsen: Sparkassen stehen seit Jahren in der Kritik. Die Landespolitik hat durchaus Möglichkeiten, einen verbraucherfreundlichen Rahmen zu setzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein von den Verbraucherzentralen Bayern, Brandenburg und Hessen in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Brandenburg

Symbolbild: Treffen mehrerer Personen
Ein Tor zum Osten

Im Mai 2023 kamen Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Frankfurt (Oder) zur Netzwerkkonferenz zusammen. Auf Einladung der Verbraucherzentrale Brandenburg sprachen der Botschaftsrat der Ukrainischen Botschaft, der Generalkonsul der Polnischen Botschaft und ein Vertreter der Europäischen Kommission über Bedürfnisse von Menschen, die neu nach Deutschland kommen.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Brandenburg

Symbolbild: Ablage von Dokumenten, Kartei
Erleichterungen für Kleinselbstständige

Selbstständige haben künftig mehr Zeit, ihre Steuerunterlagen zum Zweck einer angemessenen Festsetzung der Krankenkassenbeiträge einzureichen. Grund dafür ist eine Änderung des Paragraphen 240 im Fünften Sozialgesetzbuch. Mehrere Verbraucherzentralen hatten sich dafür stark gemacht, nachdem in Beratungen deutlich wurde, dass die seit 2018 geltende Regelung zum Teil existenzbedrohende Folgen hatte.

Mehr erfahren bei der Verbraucherzentrale Hessen

Rechtsdurchsetzung in den Verbraucherzentralen 2023

Die 16 Verbraucherzentralen haben im Jahr 2023 insgesamt 503 Abmahnungen ausgesprochen sowie in 143 Fällen Klage eingereicht. Eine wesentliche Grundlage dafür sind Verbraucherbeschwerden. Die drei Branchen, in denen die Verbraucherzentralen am meisten abgemahnt haben, waren Energie (59 Abmahnungen), Banken / Sparkassen / Finanzdienstleistungen / Versicherung / Inkassodienst (59 Abmahnungen) und Lebensmittel / Genussmittel (55 Abmahnungen).

Ratgeber der Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentralen stellen ein breites Angebot an Ratgebern zur Verfügung. Diese können über den Shop der Verbraucherzentralen www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder über den Buchhandel bezogen werden.

Der vzbv und einzelne Verbraucherzentralen arbeiten zurzeit in drei geförderten Drittmittelprojekten zusammen:

Probleme mit Produkten oder Anbietern melden

Briefumschlag Icon

Wenn Verbraucher:innen negative Erfahrungen mit einem Anbieter oder einem Produkt gemacht haben, können sie Beschwerde auf verbraucherzentrale.de einreichen. Die Beschwerde wird dann an die zuständige Verbraucherzentrale weitergeleitet, die den Verbraucher:innen dabei helfen kann, eine Lösung für das Problem zu finden. Außerdem fließt die Beschwerde in die Marktbeobachtung des vzbv ein und trägt so dazu bei, dass der vzbv frühzeitig Probleme und Missstände aufdecken kann.

 

Zum Beschwerdepostfach auf www.verbraucherzentrale.de