Lebensmittelpreise

Ein Mann steht im Supermarkt vorm Regal und betrachtet eine Packung, die er in der Hand hält

Quelle: iStock/Giselleflissak

Der Einkauf im Supermarkt ist deutlich teurer als vor ein paar Jahren. Zwischen Januar 2020 und Oktober 2024 sind die Lebensmittelpreise um 34 Prozent gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Klar ist: Die anhaltend hohen Preise belasten Verbraucher:innen.

Preise dürfen keine Black Box mehr sein

Die hohen Lebensmittelpreise belasten Verbraucher:innen stark. Laut einer Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) von Dezember 2024 müssen sich knapp vier von zehn Befragten (39 Prozent) deshalb beim Kauf von Lebensmitteln einschränken. Die Preise werden von einer Mehrheit (61 Prozent) als eher nicht oder gar nicht fair empfunden. Wie genau die hohen Preise zustande kommen, ist unklar. Helfen könnte eine Preisbeobachtungsstelle, wie es sie in anderen europäischen Ländern gibt. Ein Gutachten im Auftrag des vzbv aus dem Sommer 2024 zeigt, dass eine Preisbeobachtungsstelle auch in Deutschland umsetzbar ist. 

Infografik mit dem Titel "Mehrheit findet Lebensmittelpreise nicht fair". Gut sechs von zehn Befragten empfinden die derzeitigen Lebensmittelpreise als eher nicht oder gar nicht fair. Quelle: Repräsentative Telefonbefragung (2.-4. Dezember 2024) von forsa im Auftrag des vzbv. Basis: 1.001 Personen ab 18 Jahren.
Verbrauchertäuschung im Supermarkt unterbinden

Wenn das Lieblingsmüsli bei gleicher Verpackung 250 Gramm weniger enthält, aber mehr kostet, ist das ärgerlich. Solche Mogelpackungen sind auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen. Die Leidtragenden sind die Verbraucher:innen, weil sie weniger für ihr Geld bekommen. In Frankreich und Ungarn müssen Hersteller Änderungen an der Produktmenge kenntlich machen. Auf eine solche Regelung konnte sich die Ampel-Regierung nicht einigen. Der vzbv wird sich weiterhin für eine deutliche Kennzeichnung von Mogelpackungen einsetzen.

Wofür sich der vzbv stark macht

  • Preise transparent machen: Wichtig ist aus Sicht des vzbv, dass transparent ist, wie sich die Preise für Lebensmittel zusammensetzen. Der vzbv fordert eine Preisbeobachtungsstelle bei einer Aufsichtsbehörde entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette, die zeigt, wo die Preistreiber sind. Zudem sollten Lebensmittelhändler ihre Preise veröffentlichen. So können Verbraucher:innen Preise mithilfe eines Vergleichsportals leichter vergleichen.
  • Mogelpackungen kenntlich machen: Verbraucher:innen sind verärgert, wenn Hersteller bei der Menge von Produkten tricksen oder plötzlich günstigere Zutaten verwenden bei gleichem oder höherem Grundpreis, ohne das zu kennzeichnen. Für solche Fälle fordert der vzbv einen Warnhinweis auf Produkten und eine offizielle Meldestelle, an die sich Verbraucher:innen mit Beschwerden wenden können. Gegen Mogelpackungen geht der vzbv zudem mit rechtlichen Mitteln vor.
  • Regierungsgipfel zu Lebensmitteln ins Leben rufen: Die Bundesregierung muss alle relevanten Akteur:innen zu einem „Regierungsgipfel Lebensmittelpreise“ zusammenbringen, um Lösungen für steigende Preise, Mogelpackungen und andere Phänomene zu identifizieren.
  • Markt untersuchen: Das Bundeskartellamt sollte die Lebensmittelbranche mit einer Sektoruntersuchung prüfen, um die Strukturen und Wettbewerbsbedingungen auf dem Markt offenzulegen.

Die hohen Lebensmittelpreise sind ein Schwerpunkt der Kampagne „Stärken, was alle stärkt“ des vzbv zur Bundestagswahl 2025. | Mehr erfahren auf der Schwerpunktseite zur Bundestagswahl

vzbv-Jahresbericht 2024, Redaktionsschluss: März 2025