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Was die EU beschließt, prägt den Alltag der Verbraucher:innen in Deutschland entscheidend. Deshalb vertritt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Verbraucherinteressen auch in Brüssel – so auch bei der Europawahl 2024.
Die EU hat das Leben der Verbraucher:innen seit ihrer Gründung in vielen Bereichen verbessert: Menschen können innerhalb der EU etwa leichter reisen, günstiger telefonieren, streamen und bezahlen. Der EU-Binnenmarkt sorgt für einheitliche Standards für Unternehmen, mehr Auswahl an Produkten und niedrigere Preise für Verbraucher:innen. Laut einer Befragung im Auftrag des vzbv von Ende 2023 sind verbraucherpolitische Entscheidungen auf EU-Ebene für eine deutliche Mehrheit der Menschen relevant.
Mit der Kampagne „Europa kann mehr!“ hat sich der vzbv bei der Europawahl 2024 dafür eingesetzt, an verbraucherpolitische Erfolge anzuknüpfen. Dafür wurden Verbraucher:innen Ende 2023 befragt, mit welchen Themen sich das Europäische Parlament am dringendsten beschäftigen sollte. Darauf aufbauend hat der vzbv 24 Forderungen für spürbare Verbesserungen im Verbraucheralltag aufgestellt. Neue Regeln im digitalen Raum und in der Energiepolitik sind den Menschen besonders wichtig. 60 Prozent der Befragten halten es beispielsweise für dringend notwendig, Zahlungskonten besser vor Hackerangriffen zu schützen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) wollen eine Energiewende, von der Verbraucher:innen finanziell profitieren. Für diese und weitere Verbraucheranliegen setzt sich der vzbv nun gegenüber dem neu gewählten Europäischen Parlament ein.
Wichtige Erfolge auf EU-Ebene 2024

Durch die Einführung des Widerrufsbuttons können Verbraucher:innen online geschlossene Verträge leichter widerrufen.

Durch den 2024 in Kraft getretenen europäischen Digital Services Act haben Verbraucher:innen künftig mehr Rechte, wenn sie online shoppen, surfen oder streamen.

Bei der Aufnahme von Krediten sind Verbraucher:innen seit Inkrafttreten der EU-Verbraucherkreditrichtlinie 2024 besser geschützt.
Wofür sich der vzbv auf EU-Ebene stark macht
- Online-Shopping sicher machen: Produkte, die Verbraucher:innen kaufen, müssen sicher sein – das gilt online genauso wie im stationären Handel. Der vzbv setzt sich dafür ein, dass die seit 2024 geltenden EU-Regeln zur Produktsicherheit umgesetzt werden, sodass über Online-Marktplätze keine fehlerhaften oder unsicheren Produkte mehr angeboten werden. | Mehr erfahren bei Recht und Handel
- Verbraucher:innen im digitalen Raum besser schützen: Mit dem Digital Fairness Act plant die EU, Verbraucher:innen online besser vor Manipulation − etwa unnötig komplizierten Kündigungen − und Einflussnahme zu schützen. Der vzbv fordert faire Geschäftspraktiken im digitalen Raum.
- Leichter mit der Bahn durch Europa reisen: Mit dem Zug von Berlin nach Marseille oder Madrid, und das mit nur einem Ticket? Aktuell ist das oft nicht möglich. Stattdessen müssen Verbraucher:innen umständlich mehrere Tickets buchen. Der vzbv macht sich dafür stark, dass Durchgangsfahrkarten für Bahnreisen durch ganz Europa leichter buchbar sind und die Reise komplett durch Fahrgastrechte abgesichert wird. | Mehr erfahren bei Mobilität und Ressourcenschutz
- Keine Datenmaut zu Lasten von Verbraucher:innen: Verbraucher:innen müssen günstig und sicher Zugang zu schnellem Internet haben. Der vzbv setzt sich dafür ein, dass der Wettbewerb zwischen den Telekommunikationsanbietern gestärkt wird und Verbraucher:innen eine große Auswahl an Anbietern und Tarifen haben. Netzgebühren in Form einer Datenmaut für große Internetanbieter, die am Ende auf Verbraucher:innen umgelegt werden, lehnt der vzbv ab.
- Fluggastrechte stärken: Bei Flugverspätungen oder -ausfällen sollten Verbraucher:innen gut abgesichert sein. Mit dem immer noch gültigen Vorschlag der Europäischen Kommission zu den Fluggastrechten droht eine Absenkung des Schutzniveaus. Der vzbv setzt sich für eine verbraucherfreundliche Reform ein.
Kontakt vzbv-Büro in Brüssel:
Verbraucherzentrale Bundesverband
Rue d’Arlon 80
1040 Brüssel
vzbv-Jahresbericht 2024, Redaktionsschluss: März 2025