Starker Verbraucherschutz für eine starke Gesellschaft

vzbv-Vorständin Ramona Pop zum Jahresbericht 2023

Zu sehen ist das Portrait von Ramona Pop. Im Hintergrund sind eine Straße und belaubte Bäume zu erkennen.

Quelle: © Dominik Butzmann / vzbv

Ob Energiekosten, Altersvorsorge oder Deutschlandticket: Verbraucherschutz setzt bei Themen an, die die Menschen täglich umtreiben. Diese Themen prägen nicht nur den Alltag, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander. Die sich überlagernden Krisen des Jahres 2023 haben gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist: Gemeinsam haben wir eine Pandemie bewältigt, gemeinsam haben wir so viel Energie eingespart, dass wir ohne russisches Gas sicher durch die letzten Winter gekommen sind. Ich bin überzeugt: Verbraucherschutz ist ein entscheidender Baustein für dieses „Gemeinsam“ – für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Verbraucherschutz überwindet gesellschaftliche Gräben, indem er pragmatische Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit aufzeigt – und das für alle Menschen. Er spannt ein Sicherheitsnetz und setzt der vermeintlichen Ohnmacht des Einzelnen etwas entgegen. Als Spitzenverband des Verbraucherschutzes in Deutschland haben wir auch 2023 mit unseren Abmahnungen und Klagen dafür gesorgt, dass Verbraucher:innen zu ihrem Recht kommen. Und wir haben da, wo wir Missstände sehen, Bundesregierung und Wirtschaft aufgefordert nachzubessern.

Stabilität in der Veränderung

Die Auswirkungen der Energiepreiskrise sind für die Menschen noch immer spürbar. Es ist gut, dass die Bundesregierung in den vergangenen Jahren für Entlastung gesorgt hat. Auch aktuell brauchen die Menschen gezielte Unterstützung – beispielsweise ein umfangreiches Maßnahmenpaket gegen die hohen Lebensmittelpreise. Auch das Klimageld muss die Bundesregierung zeitnah auf den Weg bringen und so ihr Versprechen halten. Denn wer Akzeptanz schaffen will für die notwendigen Transformationsprozesse, muss die Menschen mitnehmen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen.

Verbraucher:innen sind zum Beispiel durchaus bereit, Klimaschutz in ihrem Konsumverhalten zu berücksichtigen. Dafür müssen sie aber wissen, was sie kaufen und dürfen nicht getäuscht werden. Greenwashing – also dass Produkte mit blumigen Werbeversprechen „grün angestrichen“ werden – darf es nicht geben. Dass die Europäische Union die Nutzung grüner Werbeversprechen nun strenger reguliert, ist eine gute Nachricht für Verbraucher:innen.

Verbraucherschutz für die Zukunft

Ein verbraucherpolitischer Meilenstein im Jahr 2023 war die Einführung der Sammelklage. Das neue Klageinstrument ist ein scharfes Schwert zur Durchsetzung von Verbraucherrechten. Mit der Klage gegen unzulässige Preiserhöhungen bei Vodafone hat der vzbv die europaweit erste Sammelklage nach Einführung der neuen Verbandsklagerichtlinie auf den Weg gebracht. Die Durchsetzung von Verbraucherrechten erreicht damit ein ganz neues Level und wird fit gemacht für die Zukunft.

Auch für die Zukunft des Bezahlens werden aktuell die Weichen gestellt. Verbraucher:innen müssen selbst entscheiden können, wie sie bezahlen wollen. Dazu gehört, dass Bargeld als Zahlungsmittel akzeptiert bleibt. Der von der EU geplante digitale Euro muss überall angenommen werden sowie kostengünstig, sicher und benutzerfreundlich sein.

Wie der vzbv sich im Jahr 2023 zu diesen Schwerpunktthemen und vielen weiteren politischen Herausforderungen eingebracht hat, erfahren Sie in unserem Jahresbericht. Der Bericht erscheint erstmals in neuem digitalen Look und bietet so umfangreiche multimediale und weiterführende Einblicke in unsere Arbeit. Erzählen Sie uns, wie Ihnen unser Jahresrückblick gefallen hat. Senden Sie uns Ihren Eindruck an jahresbericht@vzbv.de.

Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre.

Ramona Pop
Vorständin des vzbv